Die Preisträger*innen 2023 stehen fest!
Das sind die Gewinnerfilme der 12. Festivalausgabe der QUEER-STREIFEN Regensburg:
Beliebtester Langfilm
Den undotierten Publikumspreis für den besten Langfilm erhält:
LEVANTE (Power Alley)
von Lillah Halla, Brasilien, Uruguay, Frankreich, 2023
Sofia steht kurz vor dem Wechsel in ein Volleyball-Profiteam, als sie von ihrer ungewollten Schwangerschaft erfährt. Ihr Karrieretraum scheint zu platzen, denn in ihrer Heimat Brasilien steht Abtreibung unter Strafe. Dies stellt die 17-Jährige vor schier unüberwindbare Hürden. Doch der kompromisslose Zusammenhalt ihres Teams – alle Teil der LGBTQ+-Gemeinschaft – und Sofias Vater geben ihr immer wieder Mut, sich gegen die fundamentalistische Gesetzgebung zur Wehr zu setzen.
Kraftvoll, queer und ermutigend ist Lillah Hallas erster Langfilm eine Sozialkritik, eine Vater-Tochter-Story sowie eine sensible Liebesgeschichte und wurde 2023 in Cannes gezeigt. Hass und Gewalt führen sich in Power Alley schließlich selbst ad absurdum und können den Sieg der kämpfenden Frauen nicht aufhalten. Also „Levante!“, Kopf hoch!
Publikumspreise à 250 € pro Kurzfilmprogramm:
ANGELIQUE
Elisabeth Kratzer, Deutschland, 2021
Mit ihrer Transition betrat Angelique in den 1960ern in der bayerischen Provinz unbekanntes Terrain – doch mit Chuzpe, Lebensfreude und Entschlossenheit war sie gut für diese Reise zu sich selbst gerüstet.
LA VIE AU CANADA (Life in Canada)
Frédéric Rosset, Kanada, 2022
Zusammen mit ihrer Partnerin Justine und deren Tochter will Sarah nach Kanada ziehen. Beim 60. Geburtstag von Sarahs Eltern kann Justine nicht dabei sein, weil sie den Umzug organisieren muss – so erzählt Sarah es jedenfalls ihrer Familie.
NACKTE MÄNNER IM WALD
Paul Ploberger, Österreich, 2022
Der Wald als Heimstatt marginalisierter Lust ist nur einer der Spielorte dieser mit einem gehörigen Augenzwinkern erzählten Geschichte von Wahrheit und ihren Vermeidungsstrategien.
QUEER-STREIFEN-Kurzfilmpreis der Jury (750 €):
Die Jury, bestehend aus Katja Briesemeister, Katharina Kellner und Stefan Langthaler, vergibt den Hauptpreis 2023 an:
ANGELIQUE
Elisabeth Kratzer, Deutschland, 2021
Begründung der Jury:
Wir haben im Kurzfilmprogramm viele starke Beiträge gesehen – Filme, die uns bereichert, berührt und zum Lachen gebracht haben. Trotz hoher Qualität der Kurzfilm-Beiträge mussten wir über unseren Favoriten nicht lange diskutieren. Die Wahl fiel rasch und sehr eindeutig auf einen Film, der uns im positiven Sinn überwältigt hat.
Die Regisseurin dieses Films vertraut ganz auf ihre starke Protagonistin, die sie klug und mit sensiblem Blick in Szene setzt. Begleitet von ruhigen, unaufgeregten Bildern kann deren Geschichte ihre ganze Kraft entfalten. Auf wunderbare Weise schlägt der Film eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Er erzählt von früher und macht dabei Menschen von heute Mut.
Der Film erzählt eine außergewöhnliche Lebensgeschichte – die einer Frau, die in den 1960er Jahren in einer bayerischen Kleinstadt eine unerhörte Entscheidung getroffen hat: Ganz sie selbst zu sein. Mit großem Selbstbewusstsein und unglaublich viel Mut trotzte sie vielen Schwierigkeiten, Anfeindungen und Gefahren. Gebannt schauen und hören wir ihr zu und lassen uns tief berühren – das Verdienst einer beeindruckenden Persönlichkeit, aber auch von dokumentarischem Erzählen auf höchstem Niveau.
Der Queer-Streifen-Jurypreis 2023 geht an den Film „Angelique“ von Regisseurin Elisabeth Kratzer.
Wir gratulieren sehr herzlich!